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i n l a d u n g zur Gedenkveranstaltung
8. Mai 1945 - Tag der Befreiung
Donnerstag, den 28. April 2005 Bernburg
"Metropol",
Schlossstraße 20
18.00 Uhr
Dr. Angelika Klein (MdL-PDS)
Vortrag mit anschließender Diskussion
19.30 Uhr
"Olga Benario - ein Leben für die Revolution"
(Filmvorführung)
Der
Film "Olga Benario - ein Leben für die Revolution"
ist ein 2004 an den Originalschauplätzen gedrehter, aufwändig
gestalteter Semi-Dokumentarfilm. Die chronologisch aufbereitete
Biografie von Olga Benario wird ergänzt um historische Ton-
und Bilddokumente sowie nachgestellte Spielszenen. Das Drehbuch
stammt von dem deutsch -türkischen Autor Galip Iyitanir,
der auch Regie führte. Die Produktion erfolgte im Auftrag
des ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE.
Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Das "Metropol" befindet sich im Stadtzentrum von Bernburg
unmittelbar
neben dem Theater (15 Minuten Fußweg vom Bahnhof).
Kreisvorstand
der PDS Bernburg
Olga Benario - ein Leben für die Revolution
Olga Benario wird 1908 als zweites Kind einer wohlhabenden Akademikerfamilie
in München geboren. Schon früh zeigt sie Interesse an
politischen Fragen. Im Alter von 15 Jahren wird sie Mitglied der
Kommunistischen Jugend
(KJ). Bald lernt sie den jungen KPD-Funktionär Otto Braun kennen,
verläßt ihm zuliebe und wegen ihrer politischen Arbeit
München. Gemeinsam gehen sie 1925 nach Berlin, wo Olga mit
18 Jahren Organisations- und Propagandaleiterin der KJ im Bezirk
Neukölln wird. 1926 werden sie und Otto Braun verhaftet und
wegen Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt. Olga kommt durch das
Engagement ihres Vaters, der ein renommierter Rechtsanwalt ist,
frei. Otto Braun, dem eine langjährige Haftstrafe droht, wird
in einer spektakulären Aktion von Olga Benario und vier weiteren
Leuten 1928 aus dem Moabiter Gefängnis befreit. Dieser Coup
sorgt für ungeheures Aufsehen und bringt sie
in die Schlagzeilen. Aus Sicherheitsgründen werden sie von
der KPD in die Sowjetunion geschickt. In der Ukraine lernt Olga
Benario den Umgang mit Waffen. Ihre Beziehung mit Otto Braun zerbricht.
Im Auftrag der Kommunistischen
Internationale ist sie in Frankreich und Großbritannien unterwegs.
Nach der Machtergreifung Hitlers kehrt sie nach Moskau zurück.
Dort wird sie ausgewählt, an der Seite von Luiz Carlos Prestes
die Revolution in Brasilien einzuleiten. Prestes hatte zwischen
1925 und 1927 die legendäre "Coluna
Prestes" auf ihrem Marsch durch Brasilien angeführt, über
25.000 Kilometer und immer verfolgt durch die brasilianischen Regierungstruppen.
Für die arme Bevölkerung des Landes galt Prestes als der
"Ritter der Hoffnung". Getarnt als wohlhabendes portugiesisches
Ehepaar auf Hochzeitsreise reisen Olga Benario und Prestes quer
durch Europa und dann über New York nach Brasilien. Als sie
in Rio de Janeiro ankommen, ist das, was zunächst nur
Tarnung war, Wirklichkeit geworden - sie sind ein Liebespaar. Nach
fast einjähriger, streng geheimer Vorbereitung beginnt am 23.
November 1935 die Revolte. Sie wird innerhalb weniger Stunden niedergeschlagen.
Olga Benario
und Luiz Carlos Prestes werden verhaftet.
1936 wird Olga Benario hoch schwanger und trotz einer internationalen
Kampagne, die ihre Auslieferung stoppen soll, aus Brasilien ausgewiesen
und von den Nazis in das Berliner Frauengefängnis deportiert.
Dort bringt sie ihre
Tochter Anita Leocardina zur Welt. Anfang 1938 wird sie von ihrer
Tochter getrennt, kommt in das Konzentrationslager Lichtenburg bei
Wittenberg und später nach Ravensbrück. Als Blockälteste
organisiert sie trotz schwerer Repressionen Vorträge, literarische
Abende und Diskussionen. Der unermüdliche Einsatz von Prestes'
Mutter Donna Leocardina hat Ende August 1939 erwirkt, dass Mexiko
die Aufnahme Olga Benarios zusagt. Die Papiere erreichen
Olga Benario jedoch nicht. Im April 1942 wird sie, 34-jährig,
in der Gaskammer von Bernburg umgebracht.
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