Diese Gebietsreform
löst kein Problem, schafft aber viele neue
Zu den heute
bekannt gewordenen Plänen der Landesregierung für neue
Kreise und Kreissitze erklärt der Fraktionsvorsitzende Wulf
Gallert:
"Möglicherweise
findet das Durcheinander um die Neuordnung der Kreisstruktur im
Lande nun bald ein Ende. Allerdings - hier gilt nicht "Ende
gut - alles gut".
Anstatt mutig
neue Wege zu nachhaltig entwicklungsfähigen Kreisstrukturen
zu gehen, bleibt es bei kleinteiligen Lösungen. Was die Landesregierung
hier vorlegt, ist ein Sieg geistiger Provinzialität. Offensichtlich
ist das, was jetzt vorliegt, das für die Koalition politisch
Mögliche und Durchsetzbare. Dies wiederum sagt etwas über
die Koalition aus.
Der Ministerpräsident hatte vier Wochen zuvor festgestellt,
es müssten "Denkgrenzen" gezogen werden. Nun, das
ist ihm trefflich gelungen.
Für die
Auswahl der Kreisstädte sind keine Kriterien benannt. Hinzu
kommt, dass es bei künftig 11 Landkreisen neun "Verlierer"
geben wird, die dann nicht mehr Kreisstadt sind. Allein damit
schafft die Landesregierung ein völlig unnötiges neues
Konfliktpotential, das es in dieser Dimension bei der Bildung
von großen Landkreisen nicht geben würde. Hier müsste
es lediglich zwei Entscheidungen geben, da mit den drei Oberzentren
Magdeburg, Halle und Dessau der Kreissitz feststünde.
Eine planmäßige
Landesentwicklung jedenfalls ist so nicht zu haben, daher favorisiert
die PDS regionale Strukturen, die sich an den Planungsregionen
des Landesentwicklungsplanes orientieren. Nur auf diesem Weg sind
all die Ungereimtheiten und Widersprüche auflösbar,
die derzeit das Geschehen bestimmen.
Daher wird
dem Landesparteitag der PDS am 18./19. Juni 2005 in Wittenberg
ein Antrag zur Entscheidung vorgelegt werden, der darauf abzielt,
nach der Landtagswahl das Paket der Kreisstrukturreform wieder
aufzuschnüren und konsequent große Landkreise zu bilden,
die mit den Planungsregionen korrespondieren. Diese, den Namen
auch verdienende Reform soll in der kommenden Legislaturperiode
in Angriff genommen und auch abgeschlossen werden."
Magdeburg,
13. Mai 2005
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