Vertrauensfrage
von Kanzler Schröder ist die Konsequenz des Scheiterns der
Agenda 2010
Mit der heutigen
Vertrauensabstimmung im Bundestag und der damit eingeleiteten
Neuwahl im Herbst diesen Jahres geht eine siebenjährige Ära
der SPD/Grünen-Koalition zu Ende, in der versucht wurde,
mit neoliberalen Konzepten die Reformnotwendigkeiten in der Bundesrepublik
Deutschland zu bewältigen
Dabei nahmen
SPD und Grüne billigend in Kauf, dass es zu einer Verschärfung
der sozialen Polarisation in der Gesellschaft kam. Mit einer solchen
Politik können unter Umständen CDU und FDP Wahlen gewinnen
die SPD nicht.
Wenn der SPD-Bundeskanzler
heute eine Vertrauensfrage gestellt hat mit dem Ziel, das Vertrauen
entzogen zu bekommen, so hat dieser Vorgang symbolischen Gehalt.
Die SPD hat jedoch die Chance, sich in Opposition politisch zu
reorganisieren, das hat sie in ihrer langen Geschichte immer wieder
bewiesen. Im September diesen Jahres kann sie jedoch keine glaubwürdige
Alternative zu CDU und FDP sein. Wer bis vor kurzem in Regierungsverantwortung
die Steuersätze für Spitzenverdiener und Unternehmen
gesenkt hat wie noch niemand in dieser Bundesrepublik, und nun
im Wahlprogramm mit einer Reichen-Steuer wirbt, mag vielleicht
einen Erkenntnisprozess durchgemacht haben, für die Wähler
jedoch strotzt dieses Verhalten nur so vor Unglaubwürdigkeit.
Bei der Wahl
im Herbst stehen nunmehr die Vorstellungen von CDU und FDP in
der politischen Diskussion, die im Kern die Verschärfung
des gescheiterten Kurses der Agenda 2010 darstellen.
Dagegen gibt
es nur eine politische Kraft, die in der Lage ist, glaubwürdig
und konsequent gegen zu halten: Die Linkspartei.PDS.
Wulf Gallert
Fraktionsvorsitzender
Magdeburg,
01. Juli 2005
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