Neubewertung von Bildungsinvestitionen ist dringend geboten
Zu Ergebnissen der gemeinsamen Konferenz der Rosa-Luxemburg-Stiftung,
des Bildungsvereins Elbe Saale und der Landtagsfraktion der Linkspartei.PDS
in Magdeburg erklärt der Spitzenkandidat der Linkspartei.PDS
Wulf Gallert:
"In der Bewertung der bisherigen Entwicklung in Ostdeutschland
und in Sachsen-Anhalt im Besonderen gab es große Übereinstimmung.
Der versuchte Nachbau der Industriegesellschaft geht an den Realitäten
vorbei.Wenn die Kräfte nicht endlich darauf konzentriert werden,
den Menschen umfängliche Bildungschancen einzuräumen,
die sie unabhängig von ihrer Herkunft wahrnehmen können,
wird der Weg in die wissensbasierte Gesellschaft nicht zu beschreiten
sein. Allein dieser Weg aber ist der einzig erfolgversprechende
für Sachsen-Anhalt.
In der vergangenen Woche hat Ministerpräsident Böhmer
vor dem Deutschen Bundestag zu Recht moniert, dass die Messlatte
wohl nicht mehr stimme, wenn es um die Bewertung von Ausgaben für
Bildung und Forschung geht. Da hat Herr Böhmer uneingeschränkt
recht, allerdings sind, wie so häufig, bei ihm daraus keine
Konsequenzen für konkretes politisches Handeln erkennbar.
Bundesfinanzminister Steinbrück und andere regen sich permanent
darüber auf, wie im Osten Geld ausgegeben oder gar verschwendet
wird, so auch für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Wer
das aber tut, der muss sich sagen lassen, er will nicht, dass der
Osten endlich qualitätiv vorankommt. So weit sollte endlich
auch Herr Böhmer in seiner Bewertung gehen.
Die Linkspartei.PDS erneuert ihre Forderung, in
der Bewertung von Haushalten die der alten Industriegesellschaft
gemäße
Investitionsquote durch eine Bildungsquote zu ersetzen. Das ist
einer der notwendigen Schritte, um erforderliche Entwicklungsschübe
endlich in Gang zu bringen."
Magdeburg, 19. Februar 2006
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