Übergange zum Gymnasium als Chance begreifen, individuelle
Förderung verbessern - dann gelingt Schule
Matthias Höhn, Landesvorsitzender der Linkspartei.PDS und
im Kompetenzteam seiner Partei zuständig für Bildung,
erklärt zu der Meldung, dass 800 Anmeldungen für Tests
zum Eintritt in das Gymnasium ohne entsprechende Schullaufbahnempfehlung
vorliegen:
„Die Linkspartei.PDS hat diese Tests immer abgelehnt. Ich
bin der Auffassung, dass man im Alter von 10 Jahren eigentlich überhaupt
noch keine Entscheidung treffen kann und darf, welchen Bildungsweg
ein Kind einschlägt. Wenn die Verhältnisse aber so sind,
wie sie sind, sollte wenigstens der Zugang zu Sekundarschule, Gesamtschule
oder Gymnasium frei gewählt werden können.
Die Eingangstest erscheinen als knallharte Prüfungen, das
wird wohl auch manchen abgeschreckt haben.
Der Run aufs Gymnasium hängt gewiss auch damit zusammen, dass
viele das Gymnasium einfach für die attraktivere Schule halten.
Aber wir sollten die offenbar gewachsene Zahl der
Schullaufbahnempfehlungen für das Gymnasium und die hohen Übergangsquoten vor allem
als Chance und als Herausforderung begreifen. Qualifikationsniveau
und Studierquote sind in Sachsen-Anhalt Größen, die
erhöht nicht gesenkt werden müssen.
Die Linkspartei.PDS fordert in diesem Zusammenhang
erneut, die individuelle Förderung in allen Schulformen deutlich zu verbessern,
damit für mehr Kinder und Jugendliche Schulausbildung gelingt
und sie den angestrebten Abschluss auch erreichen. Das verlangt
eine neue Lehr- und Lernkultur, neue Methoden, um sich besser auf
heterogene Lerngruppen einzustellen.
Die Linkspartei.PDS will darüber hinaus ein Programm auflegen,
mit dem an allen Schulen Stellen für weitere pädagogische
Fachkräfte geschaffen werden können. Sie sollen an der
Seite der Lehrerinnen und Lehrer für größeren Lernerfolg
und bessere individuelle Förderung beitragen.“
Magdeburg, 23. Februar 2006
|