Widerspruch
zwischen Ausbildungslücke und Fachkräftemangel
Voller Stolz hat das Wirtschaftsministerium in
seiner Bilanz verkündet,
dass 20.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen worden
sind. Tatsache ist, dass es im Dezember 2005 in Sachsen-Anhalt
23.871 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte weniger
waren, als ein Jahr zuvor.
Zählt man die Arbeitslosen und Teilnehmer an Maßnahmen
der aktiven Arbeitsmarktpolitik zusammen, dann haben wir in Sachsen-Anhalt
nicht nur 260.632 sondern insgesamt 317.432 erfasste Erwerbslose.
Die Abwanderung der jungen Menschen in Sachsen-Anhalt
ist für
die demografische Entwicklung ein großes Problem. Mit Heimatpäckchen
ist das Problem nicht einmal annähernd zu lösen. Die
jungen Menschen brauchen in Sachsen-Anhalt eine Perspektive für
sich und ihre Familien. Von 20.300 suchen 7.800 Jugendliche bereits
ein Jahr und länger eine Ausbildung. Für das neue Lehrjahr
haben bisher 15.850 Bewerber noch keine Lehrstellenzusage. Dagegen
stehen allerdings noch 4.100 unbesetzte Ausbildungsstellen.
Die Linkspartei.PDS fordert die Landesregierung
auf alles tun, um auf den Fachkräftemangel orientierte und in hoher Qualität
ausgerichtete Ausbildung zu sichern.
Unsere Konzepte sind bekannt: Dazu gehören eine umfassende
qualifizierte Bildung, die Förderung der Ausbildungsplätze
im dualen System, die Verbundausbildung für Unternehmen, die
das nicht aus eigener Kraft leisten können, zielgerichtete
Vergabe von Fördermitteln, die auch Ausbildung und Weiterbildung
sichern. Wir wollen, dass die Menschen in Sachsen-Anhalt eine Chance
haben. Ein "weiter so" darf es nicht geben.
Edeltraud Rogée
ausbildungspol. Sprecherin
Magdeburg, 31. März 2006
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