Die
Linkspartei.PDS
Landesverband Sachsen-Anhalt
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DIE LINKE.PDS: Zum 10. Todestag von Frank Böttcher erklärt der
Landesvorsitzende Matthias Höhn
Der damals 17jährige Frank Böttcher starb in der Nacht
zum 8. Februar 1997
an seinen schweren Verletzungen. Er wurde von einer Gruppe Neonazis an einer
Haltestelle in Magdeburg Olvenstedt angegriffen, zu Boden geschlagen und
erstochen. Ein Täter wurde ermittelt und zu einer Jugendstrafe von sieben
Jahren wegen Totschlags verurteilt.
Frank Böttcher kam ums Leben, weil er als Punk nicht in das
Weltbild rechter
Schläger passte. Rechtsextreme Gewalt hat im vereinigten Deutschland
seit
1990 mindestens 135 Menschen das Leben gekostet. Die Zahl der Opfer,
die
jedes Jahr körperlich und seelisch verletzt werden, gejagt
und gedemütigt
werden, ist um ein vielfaches höher. Allein für 2005
gibt der
Bundesverfassungsschutz 958 rechte Gewalttaten und 14.403 Straftaten
an.
Sachsen-Anhalt ist dabei mit 107 registrierten Fällen im Bundesvergleich
das Land mit den meisten rechten Gewalttaten pro 100.000 EinwohnerInnen.
Die Mobile Opferberatung hat im selben Zeitraum 170 rechte Angriffe
registriert.
Flüchtlinge und MigrantInnen, Obdachlose und sozial Schwache
haben keinen
sicheren Ort vor rechter Gewalt. Viele der Opfer sind im Alltag
an den Rand
der Gesellschaft gedrängt – die Überfälle
rechter Täter ereignen sich ebenso
in Alltagssituationen, in Bussen und Bahnen, auf dem Weg zum Arbeitsplatz,
auf Volksfesten und in der Innenstadt. Politisch Andersdenkende
und
nicht-rechte Jugendliche werden oft gezielt angegriffen in oder
in der Nähe
der Wohnung oder in alternativen Kulturprojekten.
Die Linkspartei.PDS
Sachsen-Anhalt fordert ein gesamtgesellschaftliches und
ressortübergreifendes Vorgehen gegen Rechtsextremismus.
Zivilgesellschaftliches Engagement und staatliches Handeln, insbesondere
die Strafverfolgung, gehören im Fall rechter Gewalt zusammen.
Die
Linkspartei.PDS setzt sich für die Sicherung und Verbesserung
des
Opferschutzes ein und fordert die dauerhafte Finanzierung der Opferberatung
und die personelle Erweiterung für die aufsuchende Betreuungsarbeit.
Magdeburg, 07.02.2007
F.d.R
Joachim Spaeth
Pressesprecher
Telefon: (0391) 7 32
48 45, Mobil: (0160) 3 67 18 96
Fax: (0391) 7 32 48 48,
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