Die
Linkspartei.PDS
Fraktion im Landtag
Sachsen-Anhalt
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Gezerre um die Gemeindestrukturen geht weiter
Die bisherigen Informationen über den vermeintlichen Kompromiss
zu den Gemeindestrukturreformen zwischen den Koalitionsparteien
lassen jetzt schon klar werden, dass die SPD ihr Ziel, flächendeckende
Einheitsgemeinden in Sachsen-Anhalt einzuführen, aufgegeben
hat.
Allerdings hilft die jetzt gefundene Alternative
nicht weiter. Zum einen kann die CDU nicht begründen, welchen Vorteil die
Verbandsgemeinde hat, die sie noch vor Jahren strikt abgelehnt
hat. Zum anderen ist die Beschränkung der Wahlmöglichkeiten
zwischen den beiden Modellen kaum plausibel und nachvollziehbar.
Nach der gestrigen Entscheidung der CDU-Fraktion,
diesem Kompromiss „grundsätzlich“ zuzustimmen,
ist klar, dass die Auseinandersetzungen weiter gehen werden. Daran ändern
weder Ausstiegsdrohungen aus der Koalition seitens der SPD noch
Rücktrittsdrohungen des Ministerpräsidenten etwas.
„Grundsätzlich“ war sich die Koalition immer
im klaren, was sie wollte. Nur, dass jeder unter diesem Grundsatz
etwas anderes verstand. Dies scheint weiterhin so zu sein, denn
jedem ist klar, welche Brisanz darin liegt, wenn die CDU nun im
Koalitionsausschuss „Details nachjustieren“ will. Außerdem
will man das Gutachten zu diesem Problemkreis abwarten, was natürlich
nur Sinn macht, wenn man daraus politische Schlussfolgerungen ableitet,
die man jetzt noch gar nicht kennt.
Damit ist noch gar nichts klar. Unsere Befürchtung hat sich
bestätigt, dass der politische Kompromiss weder logisch, funktionell
noch eindeutig ist. Das Beste, was den Gemeindestrukturen in diesem
Land passieren kann – die Koalition beschäftigt sich
mit sich selbst und lässt die Gemeinden zufrieden.
Magdeburg, 29. März 2007
Dr. Helga Paschke
Mitglied im Ausschuss für Inneres
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