Fraktion
DIE LINKE
im Landtag Sachsen-Anhalt
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Fraktion
DIE LINKE: Bertelsmann-Studie - Sachsen-Anhalt erhält
Bestnoten im „Schein“ und Mittelmäßigkeit
im „Sein“
Zur jüngst erschienen Studie der Bertelsmann-Stiftung erklärt
der wirtschaftspol. Sprecher der Fraktion
Dr. Frank Thiel:
„Der Wettbewerb zwischen Bundesländern führe dazu,
dass Arbeit, Kapital und Vorleistungen in ihre produktivste Verwendung
gelenkt werden und dann zu mehr Wachstum und Beschäftigung
führen, so lässt uns die Studie wissen.
Gewiss - solange
eine solche Fördermittelpolitik betrieben
wird, dass im Wettbewerb Kapital seine produktivste Verwendung
nur über staatliche Subventionen findet, braucht man sich über
die Ergebnisse der Analyse nicht wundern:
Die ostdeutschen
Länder liegen weiterhin deutlich hinter
den westdeutschen zurück. Der Abstand ist geblieben im Jahr
17 der Deutschen Einheit.
Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (BIP) wächst jährlich
in Sachsen-Anhalt und Sachsen genauso wie in Hamburg, Bayern oder
Baden-Württemberg, also wird der Abstand auch künftig
weiter bleiben.
Mit Nüchternheit wird festgestellt, dass Mitteldeutschland
erfolgreicher ist als Nordostdeutschland. Der Osten wird zweigeteilt,
wobei die Frage steht ob die Unterschiede tatsächlich qualitativ
und quantitativ so bedeutsam sind.
Die Studie bescheinigt den ostdeutschen Ländern weitgehend
hintere Plätze in den Aktivitäten für mehr Einkommen,
mehr Beschäftigung und höhere Sicherheit. Dieses Urteil
ist schon recht fragwürdig und ruft eigentlich ein vertieftes
Hinterfragen der Studie hervor. Die Instrumente, die Regierung
und Opposition gerade in den ostdeutschen Ländern benutzen,
sind wohl nicht genug oder wird vom Bund her zu vieles blockiert?
DIE LINKE hat immer wieder deutlich gemacht, dass die Förderinstrumente
auf den Prüfstand gehören, qualitativ wie quantitativ.
Solange staatliche Anreize zu Innovation mit Subvention zum Schließen
der Finanzierungslücken in Unternehmen betrachtet werden,
brauchen uns die Ergebnisse nicht zu wundern.
Zumindest wird
in der Studie ehrlich über offene und verdeckte
Arbeitslosigkeit gesprochen, und da liegt Sachsen-Anhalt mit 22,4
% eindeutig auf dem letzten Platz. Es bleibt also noch genügend
zu tun, um vom wirklichen Negativ-Image wegzukommen - auch im Miteinander
mit anderen Bundesländern.“
Magdeburg, 21. August 2007
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