Fraktion
DIE LINKE
im Landtag Sachsen-Anhalt
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Fraktion DIE LINKE zum Beginn des neuen Schuljahres
Zum Beginn
des neuen Schuljahres erklärt Jutta
Fiedler, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion
DIE LINKE:
"Auch im neuen Schuljahr 2007/08 wollen wieder alle für
rund 265 000 Schüler „Gute Schule“ machen. Nur
wie? Ein umfassendes Konzept dafür fehlt nach wie vor, wieder
einmal wurden in der heutigen Pressekonferenz nur einzelne, wenn
auch löbliche Vorhaben verkündet. Im Mittelpunkt des
Tuns sollen nach dem Willen von Kultusminister Olbertz die Sekundarschulen
stehen, im Mittelpunkt des Überlegens nach dem Willen des
Landtags der Bildungskonvent. Da sollten wohl ausreichende Aktivitäten
und Überlegungen in Gang kommen, die auch nötig sind,
wenn man dem 14. Platz Sachsen-Anhalts im Ländervergleich
des Bildungsmonitors des Instituts der deutschen Wirtschaft in
Köln Bedeutung beimessen will: Minuspunkte gab es hier,
weil Sachsen-Anhalt eine zu hohe Schulabbrecherquote, ungünstige
berufliche Aussichten und geringe Aussichten junger
Leute auf Studienberechtigung hat.
In Klasse 1
gehen die Probleme schon los: Durch auffällig
große Verhaltensstörungen und Konzentrationsmängel
der Abc-Schützen merken sie kaum, dass Lernen auch Freude
machen kann. Im weiteren Verlauf der Schulzeit merken viele Kinder,
dass das Arm-Sein der Eltern auch ein Arm-Sein in der Schule
mit sich bringt, was neue Bildungsarmut erzeugt. Und wenn es
an die Berufsfindung geht, merken viele Jugendliche, dass sie
dem Staat und der deutschen Wirtschaft nicht willkommen sind
- ihnen werden ausreichende Ausbildungsstellen und damit die
Grundlage für ein erfülltes Leben verweigert.
Die 7 % der
Jugendlichen, denen das die Motivation für einen
erfolgreichen Abschluss der Sekundarschule nahm, werden Zweifel
haben an einer wirkungsvollen Realisierung der Versprechungen
des Kultusministers für das neue Schuljahr: bessere Vorbereitung
auf das Berufsleben, mehr Zeit für das wirklich Wichtige
beim Lernen, eine engere Verbindung zur Praxis -
alles Dinge, die DIE LINKE seit langem fordert.
Gespannt darf
man auch darauf sein, ob und wie Verhandlungen zum Tarifvertrag
der Lehrkräfte weitergeführt werden. Wie
sollen Schüler motiviert lernen, wenn es ihre Lehrer nicht
sind? Seit Jahren sorgte das Lehrer-Verschiebekarussell an den
Schulen für Unsicherheit. Jetzt, da das infolge des zu Ende
gehenden Schulsterbens hoffentlich aufhören wird, entsteht
neuer Unmut, was Arbeitszeit und Vergütung betrifft.
DIE LINKE setzt
sich ein für eine Schulkultur, in der Lernen
Erfolg haben kann, und eine Wirtschaftskultur, in der dieser
Erfolg gewürdigt wird. "
Magdeburg, 22. August 2007
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