Fraktion
DIE LINKE
im Landtag Sachsen-Anhalt
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Fraktion DIE LINKE: Neuen Verkehrsverbund fahrgastfreundlich
gestalten
Zu Plänen von Verkehrsminister Daehre, einen zweiten Verkehrsverbund
in Sachsen-Anhalt zu schaffen, erklärt der verkehrspol. Sprecher
der Fraktion Uwe Heft:
„DIE LINKE unterstützt grundsätzlich die Schaffung
von Verkehrsverbünden, sofern diese der breiten Masse der
Fahrgäste auch tatsächlich zu Gute kommt.
Dabei muss ohne Wenn
und Aber der Grundsatz "ein Fahrschein,
ein Fahrplan, ein Fahrpreis" umgesetzt werden. Wird dies nicht
beachtet, so dient der Verbund nicht den Fahrgästen, sondern
dessen Träger. So dürfen Fehler wie im MDV geschehen,
bei der Gründung des Nordverbundes nicht wiederholt werden.
Rigoros muss für den Verbund ein Fahrschein in allen Regionen
des Verbundes gültig sein - im Gegensatz zum MDV, in welchem
der Fahrgast mit ca. 36 unterschiedliche Einzelfahrscheine, 54
Tageskarten, 74 Monatskarten, und 17 Jahreskarten Fahrscheine neben
weiteren zusätzlichen Sondertarifen in der jeweiligen Region
konfrontiert wird.
Eine Anerkennung dieser
Fahrkarten erfolgt ausschließlich
in der für den Fahrschein gültigen Region. So ist es
z. B. nicht möglich, mit einem im Burgenlandkreis gekauften
Einzelfahrschein im Landkreis Delitzsch die Nahverkehrsmittel zu
nutzen. Oder, mit einer in Leipzig gekauften Jahreskarte - gültig
in der Stadt Leipzig - diese auch in Halle zu benutzen! Ausgenommen
sind tatsächlich Zonen oder Regionen überschreitende
Fahrkarten. Ausschließlich in diesen Fällen kommt der
Verbundcharakter zum tragen.
Insofern - die Erfahrungen
nach 6 Jahren MDV für belegen
dies - muss dem Oberbürgermeister der Stadt Magdeburg zugestimmt
werden, dass weit über 90 % der Fahrgäste im Verbundgebiet
vom Verkehrsverbund außer jährlichen voraussagbaren
Preissteigerungen keine "Vorteile" genießen.
DIE LINKE vertritt zudem
den Standpunkt, dass ein Verbund, der von den Städten und Kreisen getragen wird, in jedem Falle
einem Verbund vorzuziehen ist, in dem zu 50 % die Verkehrsunternehmen
das Sagen haben. Für den Fahrgast ist das vorteilhafter. Auch
hier stehen die Erfahrungen im MDV Pate, in dem z.B. a priori die
Verkehrsunternehmen die Fahrpreisentwicklung diktieren.
Wenn der zu schaffende
Nordverbund tatsächlich in erster
Linie den Fahrgästen zu Gute kommen soll, darf er keine Kopie
des MDV werden.“
Magdeburg, 24. August 2007
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